Es gibt nicht nur bezaubernde Kindergeschichten und Erwachsenenromane von mir, nein, auch Lyrik.
Freitag, 24. Juli 2020
Donnerstag, 16. Juli 2020
Aus dem Alltag eines Autors
Der Irrsinn mit den Irren
Das Befassen mit Irren,
wie man umgangssprachlich sagt, hat überhaupt keinen Sinn. Dessen muss sich jeder,
der nicht dazugehört, bewusst sein. Hier ein paar Tipps für den Alltag:
Er hat die Möglichkeit
sich über alles hinwegzusetzen was einen Irren angeht, denjenigen der ihm
wichtig ist zu nehmen wie er ist, die anderen Irren muss er so weit wie möglich
von sich schieben.
Ein großes krankhaftes Problem
ist die Anziehung, die Irre auf ihresgleichen ausüben. Ein interessantes
Phänomen, das viel zu wenig beachtet wird. Da unter ihresgleichen natürlich keine
zwischenmenschliche Beziehung, egal welcher Art funktioniert, gar nicht
funktionieren kann, ist der Zusammenbruch und Schmerz vorprogrammiert.
Dumm nur, dass auch andere
Menschen involviert sind, die die ganze Bandbreite der nun, in ihren Augen,
„gedemütigten“ Irren, abbekommen sollen. Quasi als Rache, und weil sie eben
irre sind. Zum Glück sind die Menschen, die mit den Irren verbandelt sind,
bereits in jeder Hinsicht geschult.
Bei überfallartigen
Anrufen von denunzierenden Irren, besser gesagt von zurückgewiesenen Irren,
wird es verzwickt.
Sollte eine Irre jemanden
toll finden, der sie aber nicht, dann treten oben geschilderte Probleme auf.
Wie in einem Hollywood
Drittklassfilm wird auf allen Kanälen gestänkert, gelogen, dass sich die Balken
nicht mehr biegen, sondern sogar schon brechen, und um sich geschlagen.
Natürlich denkt die Irre,
es ist alles gut durchdacht, und mit Säuselstimme wird man das Gegenüber schon
so weit bekommen den hanebüchenen Mist zu glauben, den sie da von sich gibt.
(Dies ist ebenfalls ein Phänomen der Irren, dass sie grundsätzlich andere unterschätzen,
da sie sich völlig überschätzen. Aber das sei ihnen als Irre gegönnt.)
Ihre Scheinwelt scheint
perfekt, die Realität ist seit Jahren ausgeblendet und spielt keine Rolle
(mehr). Ereignisse werden erfunden, Personen, Gespräche, Treffen. Dumm nur,
dass alles nicht haltbar ist, weil eben erfunden. Sollte man jetzt den Abstrich
machen, und die Irre als Irre einfach reden lassen? Oder sie in die Realität
zurückholen und sie an ihre Tabletteneinnahme erinnern?
Diese Entscheidung muss
das nicht- irre Gegenüber treffen.
Ein gutmütiges Gegenüber
wird sich mit ihr zumindest so weit auseinandersetzen, dass sie im Moment
zufrieden ist. Ob es auch aus therapeutischer Sicht so sein sollte, sei den
Fachleuten überlassen.
Donnerstag, 25. Juni 2020
Einkaufen
Die Domina an der Kasse
Ins Gespräch vertieft mit
der Kollegin traut man sich nicht sie anzusprechen. Das „Hallo“ wird
ignoriert, das Thema der Unterhaltung ist viel wichtiger. Vor dem Bezahlen der
anstehenden Kunden werden die Cent Stücke gezählt, wieder ein Einwurf mit
lautem Lachen zur Kollegin rüber an der Nachbarkasse, der das Ganze schon
peinlich zu sein scheint und die sich in kein Gespräch mehr verwickeln lässt.
Jeder Kunde bekommt irgendeine kleine Spitze zu spüren, sei es, dass der
Pfandbon erst studiert wird (was erhofft sie sich daraus zu lesen?) oder das
Eingekaufte wird kommentiert. Durchaus auch mal nachgefragt wo das lag, denn
sie kennt das Produkt nicht.
Mit bereits schwitzenden
Fingern lädt man das Kassenband mit den Einkäufen voll und erntet schon den
ersten abschätzenden Blick darauf. Dann ein Seufzer. Oje, was gefällt ihr wohl
heute nicht?
Griesgrämig zieht sie die Waren
über das Band, wirft hier und dort der Kollegin nochmals ein paar Worte zu.
Wenn sie merkt das man es eilig hat, ist man verloren. Mit Genuss kostet sie
diese menschliche Schwäche aus, wartet bis die Kollegin antwortet oder nicht.
Auch das wartet sie stoisch ab. Behält dabei die Ware in der Hand, ohne sich zu
bewegen. Nun steigt der Puls.
Dann wird auf einmal
losgelegt, dieses Überraschungsmoment nutzt sie.
Kraftvoll und schnell
werden die Gläser oder schwere Waren aneinandergestoßen, am liebsten, wenn die
Finger der Kundin dazwischen sind. An guten Tagen kann sie eine Prellung der vorderen
Fingergelenke hervorrufen, an schlechten nur abgebrochene Nägel. Das Grinsen
verkneift sie sich, aber es ist körperlich spürbar, dass sie Freude daran hat.
Wie ein Chiffontuch liegt die Häme über Kassiererin und Kunde. Der zieht
unweigerlich immer den Kürzeren.
Hat man alle Hürden bis
zur Zahlung genommen, kommt die Kür.
Nach der Kartenzahlung,
oder auch der unliebsamen Barzahlung, gibt sie ein gequältes „Tschüss“ von
sich, das wie ein Frage klingt. Hat sie den Kunden stärker verletzt, gibt es
„einen schönen Tag noch“ dazu. Gedemütigt verlässt der Kunde den Laden, der
nächste ist dran. Dem gleitet vor lauter Nervosität das Gurkenglas aus der Hand
und stürzt beinahe zu Boden. In diesem Fall möchte niemand in dessen Haut
stecken.
Donnerstag, 7. Mai 2020
...und für alle die nicht wissen, wofür drei Punkte überhaupt stehen...
Wie gehen wir denn um
mit dem Umgehen?
Die mittlerweile in den
Sprachschatz eingefrästen Buchstaben „CV“ sind nicht nur an sich schrecklich,
sondern stehen für etwas Furchtbares, mit aller Konsequenz und allen sich dadurch
ziehenden Kreisen.
Überall melden sich
Experten zu Wort, die Medien haben nur dieses eine Thema, das uns ohnehin auf
Schritt und Tritt verfolgt. Es wird berichtet von verschiedenen Ländern und
deren Umgehensweise damit, von den Ländern innerhalb D’s, die alle ihren
eigenen Senf zu machen versuchen, zumindest versuchen.
Netzwerke sind nicht mehr
auszuhalten, Passanten schüren durch bloße Anwesenheit schon Aggressionen. Die
Mundwinkel hängen über den Kieferknochen herab, die Aggro-Stöckel-Omas sind in
ihrem Element. Der eine Virologe belächelt den anderen, der Hausarzt hält sich
vornehm zurück. Was soll er auch sagen.
Schulen übertreffen sich
in Vollversagen, das Herz schmerzt, wenn man an die Prüflinge denkt und an diejenigen
die es nächstes Jahr sind.
Nicht genug damit, dass
ein Vollpfosten G8 einführte, nein, der notorische Lehrermangel (ja, gleich
nach der Verbeamtung werden die Damen immer schwanger!) ist eine Farce. Auch die
eher in Berufen ohne Mitmenschen gehörenden Sozialphobiker, die sich ebenfalls
gerne für das Lehramt einschreiben, sind gerne krank, und das immer gleich
für Monate (!). In der freien Wirtschaft wären sie längst ausgemustert.
Die Wirtschaft… alles
durch. Wie ebenfalls Kulturveranstaltungen.
Dann gibt es in meinem Lieblingsnetzwerk
die „Teiler“. Eine ganz bestimmte Spezies, die ungeprüft von einer Fakeseite
zur nächsten hoppt, um einmal FÜR die Bürgerrechte einzutreten, im nächsten
Atemzug bezeichnen sie Menschen die dafür eintreten als Aluhutträger. Das
Lachen ist einem längst vergangen. Statements werden geschrieben, bei denen man
während des Lesens schlucken muss und sich fragen, wessen Geistes Kind der
Verfasser ist. (Oder hatte man den Bekannten immer nur falsch eingeschätzt?)
Keiner will mehr etwas von
C. hören oder geschrieben sehen! Dies wird ausdrücklich, mit Androhung des
Freundesentzuges (evtl. wäre es ja Erlösung) angedroht. Wenn sie sich doch nur
daran halten würden….
Anmerkung: die drei Punkte
nach Satzende. Diese unsägliche Unsitte greift genau in jenem Netzwerk gerade
um sich wie CV es niemals kann. Punkte werden, wie alles Geschriebene, mit
einer gewissen Absicht gesetzt. Sie sollen etwas ausdrücken. Das nächste Mal
mehr dazu, oder das Internet befragen.
Netzfund:
Wenn man drei Punkte hintereinander
schreibt, dann handelt es sich um die sogenannten „Auslassungspunkte“. Den
Regeln nach genügen dafür drei Punkte, jeder weitere Punkt geht über die
Regeln schon wieder hinaus … Diese drei Punkte stehen für
etwas, das man beim Schreiben auslässt.
Freitag, 24. April 2020
Helmut und Henriette
Helmut und Henriette
Aus dem wunderschönen Kinderbuch "Helmut und Henriette"
Eine Igelgeschichte zur Guten Nacht
Aus dem wunderschönen Kinderbuch "Helmut und Henriette"
Eine Igelgeschichte zur Guten Nacht
Dienstag, 21. April 2020
Die Stimmung steigt
Freizeitstress vs. CV
Die Stimmung steigt,
sollte man meinen. Feiertage, Ferien und freie Zeit stehen vor der Tür, welch‘
Ironie. Die Sonne lacht bei sommerlichen Temperaturen, Freizeitsportler fahren
und treten sich in Massen beinahe zu Tode auf Feldwegen oder im stadtnahen
Wald.
CV hat uns so weit
gebracht, dass entgegenkommende Fußgänger auf Feldwegen kehrt machen beim Anblick
eines weiteren Spaziergängers, der Mundschutz wird im Laden demonstrativ
zurechtgerückt, der Blick schmal und kalt, falls man sich beim Regal im
Supermarkt begegnen sollte. Die Haut wird dünner, die Toleranzgrenze ist quasi
auf der x-Achse angekommen, sprich, nicht mehr vorhanden.
Radfahrer brüllen
Fußgängern unflätige Ausdrucke hinterher, rüde aussehende Gestalten blicken
latent aggressiv um sich, sobald sich doch ein paar andere Draussengeher
nähern.
Dann kommt die verschärfte
Regel des Rechts- oder Linksverkehrs als weitere eskalationstreibende Kraft
hinzu.
Vor lauter nichts falsch
machen wollen, springt der Jogger gerne nach links oder rechts, weicht den
Rollatordamen aus, um dem dicken Mann mit dickem Dackel platz zu machen, der
sich in die Mauselöcher am Feldrand fräßt.
Die Bombe wird platzen,
der Hütten- oder Lagerkoller wird kommen. Noch mehr schönes Wetter, noch mehr
geschlossene Billigklamottenläden, noch mehr Freizeit, und die Stimmung wird
kippen. Ganz nach dem Motto von Goethes Zauberlehrlings.
Bis dahin machen wir
weiter gute Miene zum bösen Spiel, spielen das böse Spiel weiter, auch wenn die
Miene sich langsam verdüstert.
Bild: Schwarzwald
Abonnieren
Posts (Atom)