Donnerstag, 25. August 2022

Unser Umgang mit Tieren

Die Perversion des Schlachtens- und unser Umgang mit Lebewesen

Wieder ein Skandal um Schlachtung. Diesmal geht es nicht um die unwürdigen Umstände der Schlächter selber (das ist Absicht), sondern um die bedauernswerten Kreaturen die (mal wieder) nicht richtig betäubt wurden. Denkt man dieses Szenario durch, muss auch dem eingefleischtesten Fleischesser schlecht werden.
Der Aufschrei ist groß, aber nur, weil es gerade durch die Presse hoch- und runtergehechelt wird. Sonst interessiert es keine Sau, was auf den Schlachthöfen los ist. (Doch, tut es zum Glück, mich auch.)
Ich spreche von der breiten Masse, der es völlig wurscht ist, woher das kommt, was sie essen. Und nein, die in Rädchen geschnittene Wurst wächst nicht im Kühlregal des Diskounters, auch wenn diese Enthüllung jetzt einen Aufschrei unter 80% der Konsumenten auslöst.
Was ich, der Autor, sich fragt: woher kommt diese Verrohung, dieser Hass auf andere Lebewesen? Dieses Unverständnis und die Lust, diese zu quälen?
In der gestrigen Tagespresse (ja, eine Momentaufnahme) sah ich ein Bild einer jungen Spanierin in Jeans. Dies fiel so auf, da sie mit hassverzerrtem Gesicht nach dem armen Stier trat, der durch die Straßen in Spanien getrieben wurde.
Das ist für mich gleichzusetzen mit denjenigen, die im Staatsapparat so gleichgültig und kaltschnäuzig reagieren. Der Tierarzt, der das billigte und beim Quälen mitgemacht hat, dem gehört seine Approbation aberkannt. Der Anwalt, der in den Videos nichts Verwerfliches sehen kann, sollte ab sofort zur Läuterung nur Straßen fegen dürfen. Den Rest will ich hier nicht schreiben.
Und ja, da kein Tier wegen dem Autor gequält oder geschlachtet werden muss, isst er seit vielen Jahren kein Fleisch.
„Denn Du bist, was Du isst.“



Dienstag, 23. August 2022

Deutschland in geistiger Umnachtung

Deutschland in geistiger Umnachtung

Nun ist es passiert. Deutschland hat den Höchstwert der Verblödung erreicht. Den eigenen Rekord geschlagen.
Nicht nur, dass wir uns mit Genderwahnsinn und Coronagegnern, -leugnern und –zelebrierern befassen müssen, nein, jetzt haben die missgünstigen Subjekte (hier auf Personen bezogen) einen neuen, noch bekloppteren Grund gefunden sich in den Vordergrund zu stellen. Dies ist so fern jeder Intelligenz, Intuition und Empathie, dass mir beim Schreiben die Finger schmerzen.
„Kulturaneignung“. Der Hammer. Angefangen hat es mit einem armen Schweizer Musiker, der als Frisur einfach nur Rastas tragen wollte. Nichts weiter. Der arme Kerl musste sich Beschimpfungen, Absagen seiner Auftritte und Anfeindungen gefallen lassen. Wahrscheinlich folgen dem ganzen shit-storm auch noch Klagen. Wundern würde es mich nicht.
Nun der Oberhammer: Ravensburger nimmt SOFORT sein Buch vom Markt, das von Winnetou im Kindesalter handelt. Weil es Klagen hagelte.
Das muss sich der Leser auf der Zunge zergehen lassen. Das ist die Krönung, die auf den „Mohrenkopf“ obenauf gesetzt wurde.
Kulturaneignung.
Wie verfahren wir mit Nicht-Bayern, die sich in Dirndl und Lederhose quetschen? Womöglich noch im Ausland? Amerika? Mit Pigmentierten aller Art? (Vor Aufregung habe ich den zurzeit politisch-korrekten Ausdruck vergessen, aber der ändert sich sowieso pro Halbjahr).
Was machen wir mit den Bollenhutträgern, die nicht aus dem Schwarzwald sind? Evtl. in einer anderen Region aufgewachsen oder sogar geboren?
Der Leser merkt, dass dem Autor die Hutschnur platzt. (Darf ich als Baden-Württembergischer Autor einen Hut tragen?)
Nun ist Schluss. Wie soll Kunst entstehen, wie soll sich ein Individuum als solches entwickeln, wenn immer wieder Oberschlauberger und Stänkerer etwas anderes finden um uns zu gängeln? Die Entwicklung des Einzelnen, die in der Bildung und humanitären Welt so wichtig ist und uns immer wieder sagt, dass „Multikulti“ toll ist, wichtig, überlebensnotwendig, scheint gelöscht.
Also leben wir im Faschismus. Denn genau das ist hier mit der angeblichen „Kulturaneignung“ passiert.



Donnerstag, 18. August 2022

Beim Tierarzt

Das Mysterium der Tierarztwartenden

 
Der Autor ist erstaunt: wartete er am vorigen Abend vor der Tierarztpraxis mit seinem verletzten Vierbeiner, und hörte in der Wartezeit Gespräche von Mitwartenden. Eigentlich wurde er dazu gezwungen.
Ein Glück, dass wir alle draußen im weitläufigen Hof des ehemaligen bäuerlichen Anwesens warteten, denn in jedem Innenraum hätte es uns, den Leuten und erst recht den Hunden, das Trommelfell weggebeizt.
 
Ein bebrillter Herr erzählte in launig-schwäbischer Manier, was er schon alles mit seinem jetzigen Hund, und auch denen davor erlebt hat. Das wäre alles nicht schlimm gewesen, wenn er sich nicht völlig in der Lautstärke vertan hätte. (So stelle ich mir immer einen Feldwebel vor, oder wie auch immer der Rang von denen heißt, die auf Exerzierplätzen brüllen.)
Die neben ihm pausenlos ins Mobiltelefon starrende Mittzwanzigerin stört das wenig. Ihr Hund gleicht dem seinen beinahe gruselig, sodass die beiden sofort einen guten Draht zueinander haben. Und bald wissen wir anderen, das beide in Tamm auf der Hohenstange wohnen. Auch von Hundetrainern ist die Rede, und als ich mal kurz durch meinen Hund abgelenkt bin (ich hatte vor lauter Zuhören vergessen dass er da war), habe ich wichtige Details verpasst, wie ich später bemerke.
 
Mit uns dreien, ich sage übrigens keinen Ton, wartet noch eine gepflegte Endfünfzigerin samt viel zu dickem Borstenhund und absolut viel zu dickem Chihuahua-Mischling. Sie selbst ist Normalgewichtig.
Diese spricht in reinstem Hochdeutsch, (ah da war doch fast ein kleiner Ausrutscher ins Rheinländische?), ebenfalls mit dem brüllenden Brillenträger über Hundekrankheiten im Allgemeinen.
Ihre weiß-blauen Ballerinas passen zu dem Maritimen-Outfit hervorragend dazu, und das silber-blond gefärbte Haar zum korallroten Lippenstift. Was ich allerdings dieser Dame zugutehalten muss ist, dass auch sie ausschließlich Hunde aus dem Tierschutz nimmt. Im Gegensatz zu der tippenden Tammerin und dem bebrillten Brüller.
 
Mein Tierschutzhund und ich sitzen hinten gemütlich im offenen Kombi und hören zu. Keiner, weder Hund noch Leut‘, hat Notiz von uns genommen. Bis wir hereingerufen werden, und an den Wartenden vorbeimarschieren. Da schweigt sogar der Brüller.





Montag, 1. August 2022

Nutzungsrechte mal anders

Nutzungsrechte mal anders

 
Da ist der Autor schon wieder mal vor den Kopf gestoßen. Ja, der werte Leser wird gelangweilt abwinken und sagen, dieses kenne er schon.
Aber nein, diesmal ist es anders, Ehrenwort.
Es soll nicht auf alte Blogtexte eingegangen werden, nicht auf den Umgang mit Künstlerinnen. (Obwohl der nach wie vor unaushaltbar ist.) 
Nein, diesmal plaudert der Autor wieder aus dem Nähkästchen. Ganz frisch quasi, die Anfrage ist gerade mal wenige Stunden alt.
 
Auch nach Jahren in der „Szene“ war der Autor heute kurz rat- und sprachlos.
Da fragte eine Dame über die Homepage des Autors höflich an, ob sie die Nutzungsrechte für ein Gedicht haben könne. Sie gründet gerade einen regionalen Verlag, und möchte als erste Publikation einen Adventskalender im Oktober herausgeben. An jedem Tag soll ein Gedicht einer in BW lebenden Autorin vorgestellt werden, sogar mit einer eigens dazu beauftragten Illustratorin. Und, das darf nicht unter den Tisch fallen, einer ganz kleinen Vorstellung der jeweiligen Autorin.
Klingt ja erst einmal gar nicht schlecht, denkt sich der Autor.
 
Der Autor kann, in diesem Fall ich, auch gerne noch mehr senden, das druckt sie dann. Mit den Nutzungsrechten. Und nur mit denen.
Noch bin ich, die Herrin über das Nutzungsrecht, die Antwort schuldig. Diese Anfrage verdient eine ganz besondere Behandlung.
 
Also, ich schreibe umgehend eine Mail an einen Autobauer aus BW, dass ich gedenke eines seiner Modelle zu fahren. Er wird mir sicher die kostenlosen Nutzungsrechte gewähren.