Donnerstag, 16. Juli 2020

Aus dem Alltag eines Autors


Der Irrsinn mit den Irren


Das Befassen mit Irren, wie man umgangssprachlich sagt, hat überhaupt keinen Sinn. Dessen muss sich jeder, der nicht dazugehört, bewusst sein. Hier ein paar Tipps für den Alltag:

Er hat die Möglichkeit sich über alles hinwegzusetzen was einen Irren angeht, denjenigen der ihm wichtig ist zu nehmen wie er ist, die anderen Irren muss er so weit wie möglich von sich schieben.
Ein großes krankhaftes Problem ist die Anziehung, die Irre auf ihresgleichen ausüben. Ein interessantes Phänomen, das viel zu wenig beachtet wird. Da unter ihresgleichen natürlich keine zwischenmenschliche Beziehung, egal welcher Art funktioniert, gar nicht funktionieren kann, ist der Zusammenbruch und Schmerz vorprogrammiert.
Dumm nur, dass auch andere Menschen involviert sind, die die ganze Bandbreite der nun, in ihren Augen, „gedemütigten“ Irren, abbekommen sollen. Quasi als Rache, und weil sie eben irre sind. Zum Glück sind die Menschen, die mit den Irren verbandelt sind, bereits in jeder Hinsicht geschult.

Bei überfallartigen Anrufen von denunzierenden Irren, besser gesagt von zurückgewiesenen Irren, wird es verzwickt.
Sollte eine Irre jemanden toll finden, der sie aber nicht, dann treten oben geschilderte Probleme auf.
Wie in einem Hollywood Drittklassfilm wird auf allen Kanälen gestänkert, gelogen, dass sich die Balken nicht mehr biegen, sondern sogar schon brechen, und um sich geschlagen.

Natürlich denkt die Irre, es ist alles gut durchdacht, und mit Säuselstimme wird man das Gegenüber schon so weit bekommen den hanebüchenen Mist zu glauben, den sie da von sich gibt. (Dies ist ebenfalls ein Phänomen der Irren, dass sie grundsätzlich andere unterschätzen, da sie sich völlig überschätzen. Aber das sei ihnen als Irre gegönnt.)

Ihre Scheinwelt scheint perfekt, die Realität ist seit Jahren ausgeblendet und spielt keine Rolle (mehr). Ereignisse werden erfunden, Personen, Gespräche, Treffen. Dumm nur, dass alles nicht haltbar ist, weil eben erfunden. Sollte man jetzt den Abstrich machen, und die Irre als Irre einfach reden lassen? Oder sie in die Realität zurückholen und sie an ihre Tabletteneinnahme erinnern?

Diese Entscheidung muss das nicht- irre Gegenüber treffen.
Ein gutmütiges Gegenüber wird sich mit ihr zumindest so weit auseinandersetzen, dass sie im Moment zufrieden ist. Ob es auch aus therapeutischer Sicht so sein sollte, sei den Fachleuten überlassen.