Helmut und Henriette
Aus dem wunderschönen Kinderbuch "Helmut und Henriette"
Eine Igelgeschichte zur Guten Nacht
Freitag, 24. April 2020
Dienstag, 21. April 2020
Die Stimmung steigt
Freizeitstress vs. CV
Die Stimmung steigt,
sollte man meinen. Feiertage, Ferien und freie Zeit stehen vor der Tür, welch‘
Ironie. Die Sonne lacht bei sommerlichen Temperaturen, Freizeitsportler fahren
und treten sich in Massen beinahe zu Tode auf Feldwegen oder im stadtnahen
Wald.
CV hat uns so weit
gebracht, dass entgegenkommende Fußgänger auf Feldwegen kehrt machen beim Anblick
eines weiteren Spaziergängers, der Mundschutz wird im Laden demonstrativ
zurechtgerückt, der Blick schmal und kalt, falls man sich beim Regal im
Supermarkt begegnen sollte. Die Haut wird dünner, die Toleranzgrenze ist quasi
auf der x-Achse angekommen, sprich, nicht mehr vorhanden.
Radfahrer brüllen
Fußgängern unflätige Ausdrucke hinterher, rüde aussehende Gestalten blicken
latent aggressiv um sich, sobald sich doch ein paar andere Draussengeher
nähern.
Dann kommt die verschärfte
Regel des Rechts- oder Linksverkehrs als weitere eskalationstreibende Kraft
hinzu.
Vor lauter nichts falsch
machen wollen, springt der Jogger gerne nach links oder rechts, weicht den
Rollatordamen aus, um dem dicken Mann mit dickem Dackel platz zu machen, der
sich in die Mauselöcher am Feldrand fräßt.
Die Bombe wird platzen,
der Hütten- oder Lagerkoller wird kommen. Noch mehr schönes Wetter, noch mehr
geschlossene Billigklamottenläden, noch mehr Freizeit, und die Stimmung wird
kippen. Ganz nach dem Motto von Goethes Zauberlehrlings.
Bis dahin machen wir
weiter gute Miene zum bösen Spiel, spielen das böse Spiel weiter, auch wenn die
Miene sich langsam verdüstert.
Bild: Schwarzwald
Montag, 6. April 2020
Warten auf den Osterhasen
Kinderbücher 💓💓💓
Urs und Felina ISBN: 978-3-946598-12-1 Kinderbuch, /LiteraFreakPress/
Tillmann der Maulwurf ISBN: 978-3-946598-11-4 Kinderbuch, /LiteraFreakPress/
Helmut und Henriette ISBN: 978-3-946598-17-6 Kinderbuch, /LiteraFreakPress/
Aju. Im Zeichen des Wolfes ISBN: 978-3-944382-46-3 Jugendroman, Autumnus Verlag Berlin
Ich, der Apfelbaum ISBN: 978-3-944382-74-6
Kinderbuch, Autumnus Verlag Berlin
Mittwoch, 25. März 2020
Chance oder nicht?
Keine Chance dem CV
Jeder spricht darüber,
notgedrungen. Das „normale“ Leben ist ausgehebelt, auch vor der Kunst macht er
nicht halt, der CV. Messen wurden abgesagt, für Verlage, vor allem für
Kleinverlage, eine Katastrophe bis hin zum Aus.
Online werden
Museumsführungen angeboten, Lesungen, Kunstausstellungen und sogar Clubabende.
Theoretisch, was das Herz begehrt. Aber eben auch nur theoretisch.
Literaturzeitschriften, die auch sonst zu Anthologien und Texteinreichungen
aufrufen, rufen zu CV Texten auf. Als ob nicht alles schon schlimm genug wäre.
Der Künstler selbst scheint zu verzweifeln, zu Recht. Leben doch die meisten
wirtschaftlich ohnehin schon am Rand der Gesellschaft, werden sie zu genau zu diesem
armen Poeten, wie ihn bereits Spitzweg so treffend darstellte.
Was ist zu tun? Ein Verlag
ruft Autoren dazu auf, sich keinesfalls entmutigen zu lassen, falls sie an
einem neuen Manuskript sitzen. Der Wille ist da, die Gelder fehlen, die Käufer
in dieser abwärtsrasenden Sparte sowieso. Oder kann man das Ganze als Chance
sehen?
Der Pessimist staunt, der
Optimist versucht verzweifelt sich an den Strohhalm zu klammern, dass das Buch
durch diese Krise vielleicht einen neuen Aufwind bekommen kann. Das Buch 2.0
sozusagen.
Alles schön und gut, Zeit
hätten die meisten im Moment genug, Bücher zu lesen. Auch das Wetter macht mit,
ein gutes Buch im Sonnenschein hat schon was.
Jetzt kommt das Aber des
Pessimisten: Kurzarbeit, Entlassungen und knappes Geld. Sieht so die Zukunft
des Buches 2.0 aus?
Kann es da eine geben?
Alles ist ungewiss.
Zeiten waren schon viel
schwerer. Kunst wurde vernichtet, Geld gab es nicht mal um den Lebensunterhalt
zu finanzieren, geschweige denn irgendeine Art von Kunst.
Und doch hat sie überlebt.
Immer hat sie Wege und Menschen gefunden, die ihr ins Leben geholfen haben. Ins
Licht geholfen, sie versteckt und verschleppt, damit sie genau zum richtigen
Zeitpunkt auferstehen konnte. Der wahre Phönix aus der Asche.
Jammern Künstler also doch
im Moment auf hohem Niveau?
In wenigen Wochen wird
alles seinen gewohnten Gang gehen. Wie wir in zwei bis drei Jahren diese Zeit
heute sehen werden, kann man nicht genau sagen. „Surreal“ wird es aber
wahrscheinlich ganz gut treffen. Also sollten Künstler sich ein Beispiel an der
Kunst an sich nehmen. Es gibt surreale Zeiten, über die sie von wunderbaren
Menschen getragen werden, um zu ihrer Zeit der Asche zu entsteigen.
Mittwoch, 18. März 2020
Wald und Feld
In Zeiten von Corona viel an die frische Luft gehen! Im Wald und in den Wiesen wandern, das verhütet Ansteckung und tut der Seele gut!
Sonntag, 8. März 2020
Die stoische Nichtbeachtung von Künstlerinnen
Frauen in der Kunst
Der weibliche Autor, oder treffender
gesagt der weibliche Künstler, scheint immer noch vielen männlichen Kollegen
suspekt bis hin zu unheimlich. Wie sonst kann man sich offene oder verdeckte
Häme erklären? Wie die stoische Nichtbeachtung ihrer Arbeit und ihrer Werke?
Frauen in der Kunst. Schon
immer ein unerschöpfliches Thema, geprägt von Diskriminierung, Diffamierung und
Ausgrenzung. In früherer Zeit mussten Künstlerinnen unter Männernamen ihre
Kunst zeigen, was sie zum Teil unsterblich machte. Bei manchen allerdings eben
nur bis zu jenem Augenblick, an dem sie sich offenbarten. Denkmäler werden Künstlern
gesetzt, die Künstlerinnen nicht einmal erwähnt. Warum? Müssen sich Frauen mehr
wehren? Aggressiver sein?
Ein Kollektiv zu gründen
wäre ein Lösungsvorschlag. Aber das gab es bereits. Das Ende vom Lied: letztendlich
unterstützten sie im Kollektiv die männlichen Kollegen. Weshalb eigentlich?
Alle kenne wir die Kettenbriefe
und -teiler von fb und co.
Dort heißt es etwa so: „Zeigen
wir Gefühle sind wir Heulsusen, beherrschen wir uns sind wir Eisberge….“
Natürlich sind das
abgedroschene und ins Blaue geschriebene Sätze, denen man aber die nackte und
böse Wahrheit im Kern nicht absprechen kann. Man(n) hat das Gefühl, dass frau
immer nur alles falsch machen kann. Egal wie sie reagiert, oder welchen Weg sie
wählt. Häme ist ihr gewiss. Das Allerschlimmste ist, oft nicht einmal nur von männlicher
Seite, sondern auch durchaus von Frauen.
Woher kommt dieser Neid?
Was schürt ihn, und was treibt Frauen an, sich nicht zu organisieren sondern
ebenfalls mit Häme zu reagieren? Man(n) dankt es ihr sowieso nicht, vielleicht
ist aber auch gerade dies ein Lernprozess. Die Welt könnte in ganz andere
Richtungen gedreht werden, wenn sich Frauen positionieren würden und endlich
ihre Stärke erkennen. Und sich verschwestern, es wäre zumindest ein Anfang. Und
ganz ehrlich: schlechter könnte es nicht werden.
Wir haben uns schon so
daran gewöhnt, dass Frauen schlechter bezahlt werden bei gleicher oder
nachweisbar besserer Leistung im Job, dass auch die Ignoranz in der Kunst als
selbstverständlich angesehen und akzeptiert wird. Es war schon immer so, keiner
scheint es zu bemerken, nicht einmal die Künstlerinnen selbst. Oder doch?
Es gibt genügend
Beispiele von Künstlerpaaren, bei denen die Frau ihren Mann unterstützte, bis
dahin, dass sie auf ihre Kunst seinen Namen schrieb oder schreiben musste.
Als Künstlerin macht das
sicher wütend, wie der Leser verstehen wird. Frauen in der Kunst, egal in
welcher, werden oft nicht wahrgenommen. Ihre Kollegen hingegen schon. Oder sieht
am einfach über sie hinweg?
Vor einigen Jahren las ich
einen wunderbaren Artikel darüber, wie Frauen sich im Beruf und auch sonst präsentieren
sollten, beziehungsweise es einmal versuchen. Darin hieß es, dass sich frau
auch in den Sessel fläze solle, die Arme über die Lehne schwingen und so viel
Raum einnehmen wie nur möglich. Geht das?
Würde es nicht sofort zurechtweisende
Blicke regnen?
Anderer Versuch: einen Tag
keinem Mann ausweichen.
Denn das machen Frauen
tatsächlich. Männer halten stoisch ihre Spur, Frauen weichen aus. Die Probandin
war zig-Mal kurz davor zu scheitern, und nach eigener Aussage kostete es sie
alle Mühe, den Versuch durchzuhalten. Sie schaffte es, die irritierten
Männerblicke sind Gold wert, die mit der Kamera eingefangen wurden.
Ist es in der Kunst
ebenso? Sollte frau sich auch durchaus mal danebenbenehmen? Sich mit der Bierflasche
vor ihrem Gemälde abbilden lassen? Oder in geselliger, alkoholgeschwängerter
Runde mit einem Mann auf dem Schoss? Der Mann zu Hause wäre wahrscheinlich nicht
erfreut. Wie sehen das die Frauen der Künstler? Die haben ja ihre auch zu
Hause, wie die Künstlerin den Mann. Wäre hier genau wieder die Diskriminierung?
Das Nicht-akzeptieren? Schwierige Frage.
Auch hier ist die Frau
eben die Frau von irgendjemand, nicht die Künstlerin.
Künstlerinnen schlossen
sich schon vor über hundert Jahren zusammen. Kann es heute noch funktionieren?
In einem Künstlerverbund
hat meist ein Mann den Vorsitz. Wobei wir wieder beim Thema sind. Die
Künstlerinnen dürfen „mitmachen“. Aber das „Machen“ an sich, macht er. Es wäre
den Frauen in der Kunst schon gedient, wenn sie nicht permanent ignoriert
werden würden. Wenn man auch mit ihnen interagieren würde, wie mit ihren
männlichen Kollegen. Diese Ignoranz macht auf Dauer wütend und griesgrämig.
Wagt sich eine Frau aufs
Podium, dann wird erst einmal geschaut. Natürlich von den männlichen Kollegen.
Sie muss sich erst beweisen, ob sie wirklich mitspielen darf, oder ob sie eben
heute mal geduldet wird.
Selbstverständlich müssen auch
die männlichen Kollegen erwähnt werden, die die Künstlerin als ebenbürtig sehen
und ihre Kunst. Die gibt es auch, aber leider sehr wenige. Die meisten Kollegen
sehen eine Konkurrenz und halten sich deshalb mit allem zurück. So ist es sehr
fragwürdig, ob ein Künstler von sich aus eine Kollegin ansprechen und sie dazu
überreden würde eine gemeinsame Ausstellung zu machen oder Lesung. Außer
vielleicht er verspricht sich etwas davon. Schön wäre es, hiervon zu hören.
Montag, 24. Februar 2020
Update Rotkäppchen Version 20.20
Ein weiteres wunderbares
Thema:
Ausschreibungen für Lyrikwettbewerbe.
Das toppt die „Gruppen für
Ausschreibungen“ in fb nochmals, dem Leser geht das Herz auf. Man sollte es
nicht glauben, aber es gibt eine Steigerung zu den Autorengruppen. Nämlich die ausschreibenden Verlage selbst.
Diese sind, von den DKZ’s einmal
abgesehen die sich hier ein paar Euro verdienen mit den abgedruckten Autoren
die dann jeweils ein Exemplar kaufen, manches mal sehr, sagen wir mal, von oben
herab. (Ja, der Satz muss so.)
Da gibt es ein geradezu bilderbuchhaftes
Exemplar, das mir in früheren Jahren schon auffiel. Damals hatte der Verleger
sogar noch einen kleinen YouTube Film eingestellt um seine Schmähungen dem
Autor entgegenzuschleudern, der es wagen könnte tatsächlich eine Einreichung
vornehmen zu wollen aufgrund seines Aufrufes. Aber ich denke, dass es doch
einen Menschen gibt, der es gut mit dem Verleger meint, denn der Film ist nicht
mehr zu finden. Mittlerweile hat er sich auf die rein schriftliche Form eines
Aufrufes reduziert.
Die Verlagsseite des
Verlegers lässt vermuten, dass er anthroposophisch angehaucht ist, aber leider
auch nur das. Es ist eine Mischung aus buntem Hintergrund zwischen Anthro- und
Hippi-Style, die Buttons sind als Blasen dargestellt. Leider hat er gar nicht
viele, was wiederum die Annahme aufkommen lässt, dass er durch seine Aufrufe
die Autoren verschreckt und sich deshalb auch keine bei ihm melden. Ferner sind
die abgebildeten Bücher ebenfalls suspekt, denn auch ein Reclam Büchlein ist
darunter, sowie ein Hantel-Buch aus den Achtzigern. Nun fragt sich der
Webseitenbesucher, ob der Verleger auch Verleger ist? Oder auch so ein
verkappter DKZ’ler, der sich ein Buch von den Einreichern finanzieren lassen
will, um wenigstens eines mehr auf der Webseite zu haben?
Fragen kommen auf.
Um eben diesen in seinem
Aufruf aus dem Weg zu gehen, sagt er ganz direkt, dass er schon, während die
Ausschreibung noch läuft, bereits Texte sichtet, und dass, wenn ein gewisses Versmaß
nicht eingehalten wird, er schon keinen Bock mehr habe und das Skript aus den
Händen legt. Übrigens sollen auch nur diejenigen einreichen, die das auch wirklich
können, das mit dem Versmaß und so weiter.
Da fragt sich der lesende
Autor gleich wieder, ja, ist er Verleger und Kunstförderer? Oder vielleicht der
Euro-aus-der-Tasche-Zieher im Verlegermantel? Quasi die Rotkäppchen-Version
20.20?
Oder doch einfach ein
frustrierter Besserwisser, der es eben nicht besser weiß.
Übrigens auf dem Bild ist die Anthologie:
Das Böse
zu sehen
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