Ein weiteres wunderbares
Thema:
Ausschreibungen für Lyrikwettbewerbe.
Das toppt die „Gruppen für
Ausschreibungen“ in fb nochmals, dem Leser geht das Herz auf. Man sollte es
nicht glauben, aber es gibt eine Steigerung zu den Autorengruppen. Nämlich die ausschreibenden Verlage selbst.
Diese sind, von den DKZ’s einmal
abgesehen die sich hier ein paar Euro verdienen mit den abgedruckten Autoren
die dann jeweils ein Exemplar kaufen, manches mal sehr, sagen wir mal, von oben
herab. (Ja, der Satz muss so.)
Da gibt es ein geradezu bilderbuchhaftes
Exemplar, das mir in früheren Jahren schon auffiel. Damals hatte der Verleger
sogar noch einen kleinen YouTube Film eingestellt um seine Schmähungen dem
Autor entgegenzuschleudern, der es wagen könnte tatsächlich eine Einreichung
vornehmen zu wollen aufgrund seines Aufrufes. Aber ich denke, dass es doch
einen Menschen gibt, der es gut mit dem Verleger meint, denn der Film ist nicht
mehr zu finden. Mittlerweile hat er sich auf die rein schriftliche Form eines
Aufrufes reduziert.
Die Verlagsseite des
Verlegers lässt vermuten, dass er anthroposophisch angehaucht ist, aber leider
auch nur das. Es ist eine Mischung aus buntem Hintergrund zwischen Anthro- und
Hippi-Style, die Buttons sind als Blasen dargestellt. Leider hat er gar nicht
viele, was wiederum die Annahme aufkommen lässt, dass er durch seine Aufrufe
die Autoren verschreckt und sich deshalb auch keine bei ihm melden. Ferner sind
die abgebildeten Bücher ebenfalls suspekt, denn auch ein Reclam Büchlein ist
darunter, sowie ein Hantel-Buch aus den Achtzigern. Nun fragt sich der
Webseitenbesucher, ob der Verleger auch Verleger ist? Oder auch so ein
verkappter DKZ’ler, der sich ein Buch von den Einreichern finanzieren lassen
will, um wenigstens eines mehr auf der Webseite zu haben?
Fragen kommen auf.
Um eben diesen in seinem
Aufruf aus dem Weg zu gehen, sagt er ganz direkt, dass er schon, während die
Ausschreibung noch läuft, bereits Texte sichtet, und dass, wenn ein gewisses Versmaß
nicht eingehalten wird, er schon keinen Bock mehr habe und das Skript aus den
Händen legt. Übrigens sollen auch nur diejenigen einreichen, die das auch wirklich
können, das mit dem Versmaß und so weiter.
Da fragt sich der lesende
Autor gleich wieder, ja, ist er Verleger und Kunstförderer? Oder vielleicht der
Euro-aus-der-Tasche-Zieher im Verlegermantel? Quasi die Rotkäppchen-Version
20.20?
Oder doch einfach ein
frustrierter Besserwisser, der es eben nicht besser weiß.
Übrigens auf dem Bild ist die Anthologie:
Das Böse
zu sehen