Die strapazierte Geduld von Autoren
Jeder Autor, der zumindest
eine Weile, wie lange das auch sein mag, am Markt ist, hat sicher schon einige
Male an Schreibwettbewerben und Ausschreibungen für Literaturpreise
teilgenommen.
Sollte er auch, denn
irgendwer sollte irgendwo schon einmal seinen Namen gehört oder gelesen haben.
Damit meine ich nicht den Nachbarn, der ohnehin maximal Zeitung liest, sondern
einen im „Schreibzirkus“ Tätigen.
Da wären wir auch bereits beim Un-Wort des Autors: denn genau das ist es, ein Zirkus. So mit Clown, Manege und ohne Netz. Die Autoren mögen noch guter Dinge sein, bei Einreichung ihrer Werke zu den unterschiedlichsten Preisen, das legt sich aber relativ schnell. (Hier ist relativ eine relativ kurze Zeitspanne.)
Statt des festgelegten Einsendeschlusses können die Ausschreiber auch schon mal ein vorgezogenes Datum nehmen, wie ich selbst erlebt habe. Natürlich ist dieser Ausschreiber als Sonderling, und am besten zu meiden, verrufen, aber ein Neuling in Sachen Einsenden weiß genau dies ja noch nicht.
Bei seriösen Preisen wird das hoffentlich nicht gemacht. Ich glaube hier fest an das Gute im Herausgeber.
Allerdings, das muss gesagt sein, ist das angegebene Datum oder der Zeitraum in dem man benachrichtigt werden soll, völlig utopisch. Da gehen prinzipiell mehrere Monate mehr ins Land, auf der Homepage wird grundsätzlich nichts aktualisiert. Im Moment sehr praktisch, denn überall wird die Schuld dafür auf Corona geschoben. Aber Hand aufs Herz: auch sonst ist es immer so.
Dann wartet der Einreicher. Er wartet und wartet. Sollte er, wie ich, seine Teilnahme vergessen haben, ist er manchmal angenehm überrascht, doch noch etwas von der Jury zu hören, hatte er doch nicht mehr mit der Umsetzung gerechnet. Was auch immer wieder vorkommt, außer es sind namhafte Preise, am besten ins Leben gerufen von noch lebenden Literaten.
Bei Nicht-namhaften Preisausschreibungen, dauert es gut bis zu sechs Monaten länger, bis der Einreicher etwas hört. Natürlich nur im positiven Fall, bei einer Ablehnung hört er überhaupt nichts.
Diese Gedanken nur am
Rande, da ich heute erfahren habe, dass ein Beitrag von mir im September
erscheinen wird. Die Ausschreibung hatte ich völlig vergessen.