Mittwoch, 2. Februar 2022

Nach zwei Jahren

 Gedanken zum neuen Jahr 

Der Wahn nimmt kein Ende. Die Spaltung wird vorangetrieben, die Gegner und Befürworter errichten Barrikaden. Natürlich die der Impfung. In sozialen Netzwerken verrohen nahezu selbst die Gesittetsten, zu unserem Glück gibt es Ausnahmen, die sind leider die Ausnahme. 

In Medien wird von Aggressivität und Brutalität berichtet, das ist Teil des Tagesgeschäfts. Ist das ebenfalls dem C. zuzuschreiben? Oder der Verblödung von Einzelnen? Der Autor muss mit seiner Wortwahl vorsichtig sein, denn ein ehemals befreundeter Autor, sich selbst der Linken-Szene zuordnend, hat sich über die Ausdrucksweise stark mokiert. (Ja, auch Linke können zu Mega-Spießern werden, wenn es um andere geht.) 

Was gibt es zu sagen? Kurz und gut: eine Menge.
Autoren, Denker und Künstler aller Richtungen verhalten sich sehr ruhig. Gespenstisch möchte man sagen. Woran liegt das? Resignation? Oder Anpassung? Feigheit? 
Die Frage stellen sich sicher einige, und gerne hätte ich sie beantwortet. Da drängen doch so viele Hobbymaler, -musiker und
 –autoren in den Netzwerken vor, stellen sich selbst dar, als ob die Welt auf sie gewartet hätte. Preisen sich und ihrer Kunst in höchsten Tönen an, haben ein Selbstvertrauen, das an das Krankheitsbild eines Narzissten erinnert.
Wo sind denn die Damen und Herren wenn es nun endlich nach zwei Jahren darum geht Solidarität zu zeigen?
Seit zwei Jahren sind diejenigen von der Bildfläche verschwunden, die der Öffentlichkeit bekannt sind. Ist das niemand aufgefallen? Oder eben jene verschanzen sich hinter ihren Manager-Mauern und lassen ab und an eine Bemerkung fallen wie:
„Bei mir darf jeder machen was er will.“ Das ist nichts Halbes und nichts Ganzes. Allenfalls lauwarm, und das mag niemand.

Natürlich darf der Autor keine Namen nennen und will es auch gar nicht, er will ja niemanden in Misskredit bringen, nicht mal wenn er einen Hut trägt und sich, vorsichtig ausgedrückt, in der C.-Zeit nicht mit Ruhm bekleckert hat. Das ist nur ein Beispiel von vielen. Eben von jenen, die in meiner Jugend als „Ich-bin-dagegen“ auf der Bühne standen und Ikonen für eine Generation waren.

Uns bleibt nur zu hoffen, dass viele sich auf ihre Wurzeln besinnen, und auch darauf, dass man mit Kunst viel ausrichten kann. Z.B. könnte man dagegen ansingen, anschreiben oder anmalen.