Leg‘ Dich nicht mit älteren Herren an!
Da schaut man so Mir
nichts Dir nichts in den Posts der „Freunde“ bei fb herum, und traut sich
tatsächlich einen zu kommentieren.
Zwar drängte sich mir der Verdacht
schon häufiger auf, dass der grauhaarige und sehr streng dreinblickende Herr
ansonsten nur mit Herren befreundet ist, zumindest dass nur die seine Posts und
Einträge liken, aber da geb‘ ich ja nichts drauf.
Nun hatte jener betagte
Herr einen Eintrag eines befreundeten betagten Herrn geteilt, in dem dieser
einen Kommentar zu einem Ereignis in Stuttgart schrieb, und wenn nicht der als
Journalist, wer um Gottes Willen kann denn dann schreiben?
Hat überhaupt die
Berechtigung? Die Lizenz? Oder erdreistet sich etwa ein Niemand einen Kommentar
zu schreiben?
Frei nach dem Motto „Sind
Sie auch Irgendjemand?“ sprengte ich frech nach vorn, von ganz hinten in der
Reihe, und traute mich den 43. Kommentar zu schreiben. Und das ist kein Witz,
ich merke mir so etwas ganz genau, seit meiner Kindheit.
Vor mir kommentierten nur grauhaarige
Herren, und meist kommentierte der besagte betagte Herr zurück, freundlich,
sachlich, verbindlich. Ging darauf ein, ließ sich zu nichts hinreißen, egal wie
wortverdreht und überheblich kommentiert wurde.
Dann kam ich.
Ich erlaubte mir zu
schreiben, dass mir der Beitrag doch zu sehr gefärbt durch den Kommentator ist.
Oh weh. Vielleicht hatte
ich mich zu laps ausgedrückt, vielleicht unrecht gehabt, vielleicht einfach
keinen Kommentar schreiben sollen, vielleicht niemals die Freundschaftsanfrage
dieses Herrn annehmen dürfen. Fragen über Fragen, auf die es keine Antwort zu
geben scheint.
Daraufhin entstand das
Gedicht JB vs fb.
Ich kommentiere im Schnitt
einen Beitrag pro Jahr, vielleicht in letzter Zeit auch 1,35 Beiträge pro Jahr.
Aber selbst bei diesen wenigen Beiträgen halte ich bereits die Luft an, da, es
sind erstaunlicherweise immer Herren, ich meist mit einem rüden Verweis rechnen
muss bis hin zu einem shitstorm.
Falls der grauhaarige Herr,
der in der Literaturszene gerne unterwegs ist und sich bekanntermaßen noch lieber
mit Autoren schmückt, jemals persönlich vor mir steht, was durchaus schon bald
passieren kann, werde ich mir einen Kommentar nicht verkneifen können.