Heute mal was ganz anderes: ein kleiner Einblick in das wunderschöne Kinderbuch:
Helmut und
Henriette
Eine
Igelgeschichte von Igeln für Igel und Kinder zur
Guten-Nacht
von Inge Jung (c)
Helmut lief durch die dunklen Hecken, vorbei an den
duftenden Rosen der Nachbarhäuser, weiter in das kleine Wäldchen am Teich. Oh,
wie sehr er diese Abende liebte! Die Sterne schienen am Nachthimmel, die
bleiche Sichel des Mondes lugte frech zwischen zwei Wolkenfetzen hervor.
Er schaute hinauf und seufzte. So seufzte er immer,
wenn er glücklich war. Nun fehlte nur noch seine Freundin Henriette, die er
fast immer um diese Zeit traf.
Sie streiften dann zusammen durch das Wäldchen und
suchten sich Futter, oder besuchten ihre Freunde. Ab und zu trafen sie auf die
Fledermaus Ingolf, der schnell wie der Blitz durch die Nacht schwirrte. Ingolf
war ein begnadeter Flieger, der immer neue Spiralen und Flugkünste
ausprobierte.
Einmal war er so dicht an eine Baumkrone geflogen,
dass er beinahe in den Ästen hängengeblieben war. Seine Mutter schimpfte danach
sehr mit ihm und er musste versprechen, es nicht wieder zu tun. Was er
natürlich nur einhielt, wenn sie in der Nähe war. Den Fledermausjungen mochten
Helmut und Henriette von allen anderen Tierkindern am liebsten. Er wusste lustige
Dinge zu erzählen, die er erlebt hatte. Auch im Witzeerzählen war er einfach
der Beste.
Daran musste Helmut gerade denken, als es neben ihm im Laub raschelte.
„Hallo
Helmut, da bist du ja! Du bist aber spät dran heute“, sagte seine Freundin
Henriette und lachte.
„Ich habe in
den Himmel geschaut und mich gefragt, wer diese wunderschönen Sterne und den
Mond gemacht hat“, antwortete er zufrieden.
Jetzt war der Abend gerettet. Er hatte Henriette
gefunden und sie würden wieder viel erleben. Das war das Schönste. Mit
Henriette erlebte er immer wieder neue Sachen, entdeckte so viel Neues.
„Hat die
Sterne jemand gemacht?“, wollte sie erstaunt wissen.
„Bestimmt,
oder meinst du, die sind einfach so da? Die hat sicher jemand gemacht und an
das Himmelszelt gehängt!“
„Sollen wir
schauen, ob wir darauf eine Antwort finden? Was meinst du?“ Henriette war ganz
aufgeregt, denn der Gedanke gefiel ihr, dass dieser wunderschöne Anblick
schließlich irgendwoher kommen musste, besser gesagt, von irgendjemandem.
„Lass uns Ingolf fragen, vielleicht weiß der
etwas!“