Donnerstag, 19. Dezember 2019

Einblicke ins Autorenleben- oder: neulich

Hier, nach langer Zeit, ein kleiner Einblick in das Autorenleben: selbstkritisch, selbstironisch, und sprühend vor Charme und Esprit aus dem täglichen Leben.

Eine große Verlagsgruppe, deren Namen ich hier natürlich unter keinen Umständen nennen darf, wurde von mir des öfteren kontaktiert, da ich einige fertige Projekte habe, wie das sicherlich bei vielen Autoren der Fall ist.
Diese Verlagsgruppe lehnte mit einem freundlichen Standardschreiben alles bisher Eingesandte ab, was ja an sich ihr gutes Recht ist und legitim. Dass allerdings die Standardabsagemails, von einer freundlichen Mitarbeiterin geschrieben, nach wenigen Tagen eintrafen, fand ich nach dem dritten oder vierten Projekt doch seltsam, eher gesagt, es machte mich stutzig. Wie es auf der gepflegten Homepage heißt, bekommen Sie unglaublich viele Manuskripte jeden Tag zugesandt, dass sie sich nicht davor retten können, so macht es für den beeindruckten Leser den Eindruck. (Die Wortwahl gehört so).

Als humoriger Mensch, der ich nun mal bin, dem auch gerne der Schalk im Nacken sitzt, sandte ich auch meinen bereits seit drei Jahren publizierten "Tillmann" ein, der, ich darf es mit Stolz sagen, mit den wunderbaren Aquarellen ein Meisterwerk ist. (Ein bisschen Stolz darf man, außerdem darf man als Künstler alles, ließ ich mir sagen...)
So richtig mit allem, mit den Druckfahnen, den komischen Bildpunkten an den Seiten (Myria, verzeih  mir!)
und, natürlich, sonst wäre es ja kein richtiger Spaß, mit dem Verlagsstempel, dem Impressum und allem was dazugehört.
Selbstverständlich ist mir die Konsequenz klar, dass ich dort nie wieder etwas einreichen kann, was ich auch nie mehr machen werde. Eher gesagt, ich dachte, dass es so sein würde.
Heute, nach exakt 14 Tagen, bekam ich wieder das nette Absageschreiben der netten Lektoratspraktikantin, dass sie es mit Interesse gelesen haben, aber es nicht ins Programm passt.

Nach einigen .... sekunden muss ich mich nun ganz ernst und völlig humorlos fragen:
Verarschen die die Autoren? Liest das überhaupt einer? Ist nicht alle Zeit umsonst, die da investiert wird?
Wenn ich recht informiert bin, lebt ein Verlag vom Autor.
Ergo ist dieser das Kapital.
Liegt es an der stressigen Vorweihnachtszeit, an der Praktikantin, an meinem Projekt, dass bereits in der zweiten Auflage im Verlag Litera FreakPress ausverkauft ist?
Fragen über Fragen....
Zurück bleibt die verstörte Autorin, die nach einem Glas Rotwein das Ganze nochmal überdenken wird.
Vielleicht sogar mit der Praktikantin in Mailverkehr gehen wird, um sie auch an dem Spaß teilhaben zu lassen. Ganz humorig.


Auf dem Bild ist die verstörte Autorin mit Hund zu sehen. (Auch wenn es eher nach ALIEN 18 aussieht)