Sonntag, 2. Januar 2022

Jahresrückblick 2021

 Der Jahresrückblick von 2021

 

Ein Jahresrückblick kann nur gefärbt sein. Gefärbt von Emotionen, Erinnerungen, Erfahrungen, und von dem, was jedem Einzelnen widerfahren ist.
Jedes Jahr versucht sich der Autor an einem. Der letzte war schwer, dieser wird es auch. 

Da der Autor u.a. Kunst- und Kulturschaffender ist, pfeift er aus beinahe dem letzten Loch. Ist ein Künstler nicht ohnehin Großverdiener und der breiten Masse geläufig, wurde es sehr dünn, das Eis, auf dem sich dieselben bewegen. Die meisten sind in den eisigen Fluten verschwunden und eher im Hausmeisterservice oder auf dem Bau zu finden, wenn sie nicht vorher bereits ein finanzielles zweites Standbein hatten. 

„Die Kunst wird aussterben“. Dieser Satz stand in der örtlichen Tagespresse, und trifft in seiner Banalität den Nagel auf den Kopf, oder mitten ins Herz. In jeder Beziehung.

In welcher Nation, oder Zeit, wurden Künstler „ausgehungert“? Oder werden es noch? Alles rhetorisch, denn der Satz „ein Schelm, wer Böses dabei denkt“, wird sich nun dem teuren Leser ins Gedächtnis drängen.
Eine nette Floskel, für den persönlichen Abgrund, den viele der oben Genannten erwartet. Auch wird der teure Leser bemerken, dass dieser Text keineswegs den frischen ironischen Unterton besitzt, den die vergangenen Blogtexte hatten. Die Ironie blieb nach zwei Jahren in der Tastatur hängen. Die Frische verwehte spätestens diesen Sommer im Wind. 

Das vergangene Jahr war wieder geprägt von Schulschließungen, die der Autor als Elternteil mittragen musste. Die Unfähigkeit der Behörden ist mir keinen Buchstaben mehr wert, da sie unseren Kindern, der Zukunft, auch keine Wertschätzung entgegenbringt. Der Autor ist nur sarkastisch zuversichtlich, da er nach diesem Rückblick das Thema „Schule“ hinter sich hat. Gleichzeitig kommt ein wenig schlechtes Gewissen und vor allem Mitleid durch, für die Eltern die noch mitten in diesem Thema stecken, oder noch besser, gerade eben erst in die Mühle des Schulsystems geworfen wurden, und deren Kindern darin noch viele Jahre gemahlen werden.

Hier hofft der Autor auf Besserung, und das im nächsten Jahresrückblick positive Erfahrungen wiedergegeben werden können. 

Für die Kulturlandschaft bleibt nur Hoffnung, und dies auf allen Ebenen. In diesem Sinne wünsche ich allen Kunst- und Kulturschaffenden einen noch längeren Atem, dass sie Ausstellungen ohne Ende bekommen, Lesungen, die sie terminmäßig nicht bewältigen können, und Interessierte und Käufer, die Ihnen ihre Werke aus der Hand reißen. Natürlich nicht ohne vorher Unsummen dafür bezahlt zu haben.